Zeich-nen / zeich-nen
"mit Strichen ein Bild herstellen"
In unserer alltäglichen Vorstellung bedeutet Zeichnen, mit einem Werkzeug (Stift, Bleistift) zu arbeiten (häufig auf einem Blatt Papier) und alles darzustellen, was wir sehen
- auch die Farben. Schaffen wir das nicht, können wir nicht zeichnen.
Da wir gewohnt sind, die Gegenstände, die wir zeichnen, richtig zu sehen, erkennen wir sofort, wenn die Zeichnung falsch ist. Seltsame Formen, falsche Größenverhältnisse, komisch wirkende Perspektiven werden instinktiv als unrichtig empfunden.
Zeichnen ist eine Tätigkeit, bei der der ganze Körper mit einbezogen wird. Wenn sie zeichnen, werden sie merken, wie sie völlig von der Aufgabe in Anspruch genommen werden.
Ihr Geist muss sich komplett auf das Zeichnen konzentrieren und hat keine Zeit mehr für andere Dinge. Ihr Körper ist mit der handwerklichen Umsetzung beschäftigt, Ihre Hand führt das Zeichenwerkzeug über das Blatt, um eine exakten Strichführung zu erzielen.
Die Objekte so zu sehen, dass Sie sie zeichnerisch verstehen, übernimmt ihre bildliche Intelligenz. Hier ist höchste Konzentration gefordert. Diese muss dabei die drei Dimensionen (Breite, Höhe und Tiefe) des Objektes auf die Zweidimensionalität des Blattes (Breite und Höhe) reduzieren und in ein abstraktes Strichmuster umwandeln.
Auf dem Blatt kann das gesehene Objekt nur mit den limitierten Darstellungsformen von Punkt, Strich und Verschmieren des Grafits dargestellt werden. Dies ist eine enorme visuelle, abstrakte und kreative Leistung.